Klar, hat man zu Hause einen schönen Garten, aber mal ehrlich - ab und an muss man mal was anderes sehen. Wir reisen gerne innerhalb Europas, in der letzten Zeit bevorzugt nach Frankreich oder England und gerne auch nach Südtirol. Früher haben wir auch sehr gerne die Mittelmeerinseln bereist.
Diesen September zog es uns mal wieder in die Bretagne zusammen mit Freunden und dem Sohnemann.
Unser Haus lag in Pleumeur-Bodou an der rosa Granitküste im Norden. Gleich der Nachbarort - Trégastel - wartet mit großartigen Stränden und gigantischen Steinformationen auf. Zum Baden war es schon ein bissl frisch, aber laaaange Strandspaziergänge bei herrlichem Wetter gönnten wir uns oft.
Es macht großen Spaß, Figuren in den Steinen zu erkennen. Viele haben auch Namen, die in den Reiseführern abgedruckt sind. Die Gegend um Trégastel, Perros Guirec bis nach Lannion ist landschaftlich sehr reizvoll. Man kann kilometerweit auf alten Zöllnerpfaden laufen und nach jeder Wegbiegung überraschen einem neue Landschaften mit unendlichem Meerblick.
Kein Weg führt an einer bretonischen Boulangerie vorbei. Neben knusprigem Baguette und buttrigen Croissants hat es uns auch die Brioche angetan. Ein mit diesen Köstlichkeiten ausgestatteter Frühtückstisch ist ein Muß im Urlaub. Woher sonst die Kraft nehmen für die kilometerlangen Zöllnerpfade?
Mitte September ist eine großartige Reisezeit haben wir festgestellt. Wenig Touristen und fast überall himmlische Ruhe....
Roscoff liegt im äußersten Westen der Bretagne. Hier gibt es auch Fährverbindungen nach Großbritannien. Das Städtchen und sein Umland sind für den Zwiebelanbau bekannt, die man in allen Sorten und Farben an jeder Ecke kaufen kann. Hübsche Restaurants am Hafen laden zu einer Rast ein. Vielleicht ein Galette? Oder lieber von den Meeresfrüchten kosten? Die Fischer verkaufen ihren Fang direkt vom Schiff. Um die Reste vom Putzen der Fische balgen sich die Möwen.
Wenn man in der Nähe von Lannion ist, sollte man unbedingt der bretonischen Whisky-Destillerie "Warenghem" einen Besuch abstatten, Die Führungen werden in mehreren Sprachen angeboten und bei der anschließenden Verkostung taucht man in die Aromenwelt des Whiskys ein. Hier werden nicht nur ausgezeichnete Whiskys gebrannt und ausgebaut (u.a. in Sherryfässern), es gibt auch verschiedene Obstbrände. Der apfelige "Fin Breton" aus dem Eichenfass ist großartig!
Wer in der Bretagne Urlaub macht, wandelt unweigerlich auf den Spuren des berühmten "Kommissar Dupin", also war auch für uns ein Besuch in Concarneau touristische Pflicht. Die Altstadt ist ganz bezaubernd und leider hatte Dupins Lieblingsrestaurant das "L`Amiral" gerade Betriebsferien.
An der französischen Patisserie kommt man nicht vorbei....
Egal ob Tarte au citron, Paris-Brest oder Himbeertörtchen....
Ganz zu schweigen von den bretonischen Spezialitäten wie Kouign-amann
Da hat es uns mal dorthin gezogen, wo die Schönen, die Reichen und die ganz schön Reichen sich tummeln. Es war richtig was los, in Monaco startete der Formel 1 Grand Prix (wie oben im Bild zu sehen) und in Cannes waren die Filmfestspiele. Unsere Ferienwohnung lag in der Nähe von St. Raphael in den Bergen und man konnte von unserer - wirklich grandiosen - Terrasse auf die Bucht von Cannes blicken. Entsprechend der Promidichte waren dort nicht nur die Parkgebühren exorbitant:) Da war Monaco geradezu ein Schnäppchen. Die Yachthäfen sind unglaublich. Der kleine Stadtstaat ist bezaubernd trotz Wolkenkratzern. Die Altstadt hat immer noch ihren Charme und der Rosengarten von Fürstin Gracia Patricia ist von großer Schönheit.
Keine Stadt und keine Markthalle ohne mich! Ich wünschte, es gäbe hier bei uns auch solche opulenten Märkte. In Nizza ging es nicht nur die Promenade d`Anglais entlang bis zum berühmten Hotel Negresco, es lag auch das Hard Rock Cafe Nizza auf dem Weg und die Altstadt - mon dieu! Süße kleine Lokale, köstliches Essen und natürlich ein Marktbummel. Dazu ein Meer, was dem Wort AZUR alle Ehre machte. Was ein Tag!
Ein Ausflug führte uns nach Grasse. Die Stadt des Parfums. Egal ob Fragonard oder Molinard, wir haben uns durchgeschnuppert und bei Molinard wurde ich fündig. Das Parfum heißt Nirmala und ich liebe es!
Auch ein Bummel durch die Altstadt gehörte dazu und nach einem feinen Essen in einem der Restaurants auf dem Marktplatz fuhren wir etwas ausserhalb von Grasse zu einer Ölmühle. Wie immer, wenn wir auf der Suche nach kulinarischen Schätzen sind, ist der Weg meist unkonventionell bis abenteuerlich. Aber wir haben die Mühle gefunden. Sie verarbeitet Oliven aus Nyons, die bekanntlich zu den Besten gehören. Nach ausgiebiger Degustation, wanderten einige Flaschen ins Reisegepäck.
Menton, Nizza, Cannes, Monaco, St. Raphael und Fréjus sowie Antibes haben wir ausgiebig besucht, aber die Cote d`Azur hat ja auch landschaftlich einiges zu bieten. Vor allem das Meer ist ein Traum und es war im Juni stets tiefblau und die Küste machte ihrem Namen alle Ehre.
Manchmal ist es ja auch zu Hause bzw. in der Nähe unbeschreiblich schön. So verbrachten wir im Herbst ein paar Tage an der Mosel und an der Saar. In Ockfen fanden wir eine superschöne Ferienwohnung im Haus von Beate und weil es uns so gut gefallen hat, sind wir im Frühsommer des nächsten Jahres gleich nochmal hin. Saarburg, knapp 5 km von Ockfen entfernt ist sehr bezaubernd. Wie Klein-Venedig, ein Flüsschen fließt durch die Altstadt und mündet in einem beachtlichen Wasserfall. Mühlenräder drehen sich und die Burg hoch oben über dem Fluss kann man erwandern. Trier ist nicht weit, also sollte man die Porta Nigra bewundern und gerade mal 50 km sind es von dort nach Luxemburg.
Ja, der gute Wein. Entlang der Saar und der Mosel findet sich ein Stelldichein der Prädikatsweine. In der Gegend rund um Saarburg bis nach Nittel und in der anderen Richtung bis Trier reihen sich die VDP-Weingüter geradezu aneinander. Große Lagen, Erste Lage, Alte Reben.... gut, dass unser Sohn Sommelier ist und jede Menge Tipps geben kann. So fanden wir ein paar versteckte Weingüter mit edlen Tröpfchen für den heimischen Weinkeller.
Wir lieben Frankreich. Eigentlich jede Ecke davon. Aber letztes Jahr zog es uns in den Norden auf die Insel Fehmarn. Dort lebt und arbeitet die Tochter unserer Freundin Sabine und somit hatten wir fachkundige Inselführung. Was soll ich sagen.... bin schockverliebt. So ein wunderschönes Fleckchen Erde. Endlose Strände, traumhafte Hofcafés und idyllische Restaurants. Naturschutzgebiete zu endlosen Wanderungen und Schafe, Alpakas und Pferde.
Traumhafte Sonnenuntergänge am Strand, für die man auch mal das Abendessen früher beendet :)